Startseite

Die Annalen

[1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17]

Kapitel 11: Die Zerstörung von Antesia

Unbemerkt gingen die Ereignisse in der verfluchten Schlucht an den anderen Völkern des Beuteltieres vorbei. Alle Völker hatten, nach den Erfahrungen des ersten Orkkrieges, bewaffnete Einheiten aufgestellt, die zur Verteidigung ihrer Heimat jederzeit einsatzbereit sein sollten. Doch viel mehr, als ein paar herumstreunende Orks, Goblins oder Oger zu vertreiben, hatten diese Truppen nicht zu tun. Die Jahre nach dem Sieg vor Antesia waren ruhig und friedlich gewesen. Es hieß, die dunklen Völker hätten nach der Schlacht um Antesia die Lust am Kämpfen verloren.

Korzak aber wollte die Niederlage seiner Völker mit Hilfe der Drakonier endlich rächen. Die Orks hatten sich noch jedoch immer noch nicht erholt, und die Clans wuchsen nur langsam wieder. Also konnte Korzak auf deren Hilfe nicht zählen, und so versammelte er einige Ogerrudel und Goblinstämme um sich. Diese Gruppe ließ er nicht allzufern von Antesia Stellung beziehen. Die Waldläufer der Elfen hatten dies natürlich schnell bemerkt und brachten Meldungen darüber nach Antesia. Die Elfen verstärkten daraufhin ihre Truppen und schickten Boten zu den anderen Völkern, um sie zu warnen und um Hilfe zu bitten.

In Antesia hatte die Garde der Bogenschützen in den Befestigungen Stellung bezogen. Die Elfen glaubten sich nicht ernsthaft in Gefahr, da das Heer, welches auf sie zukam, nur ein Bruchteil dessen war, was Tarunok gegen sie geführt hatte. Auch war ihre Verteidigung wesentlich verbessert worden und Antesias Lage sollte zusätzlichen Schutz bieten. Doch hinter dem Antesia am nächsten liegenden Berg warteten die tödlichen Drakonier mit ihrer fliegenden Zitadelle.

In der dunkelsten Nacht kam dann der Angriff. Die Oger und Goblins machten die Elfen glauben, sie seien die Hauptstreitmacht. Darauf konzentrierte sich die gesamte Aufmerksamkeit der Elfen nach unten, während sich die Zitadelle lautlos über Antesia schob. Die Elfen glaubten, schon die Schlacht gewonnen zu haben, als sich die Oger und Goblins plötzlich zurückzogen. Doch da brach das Verderben über sie herein, als die Drakonier Fässer mit brennendem Öl auf die weisse Elfenstadt abwarfen. In nur wenigen Augenblicken hatte sich Antesia in ein brüllendes Flammenmeer verwandelt. Die Elfen, zwischen dem Feuer und den Ogern gefangen, hatten nicht die geringste Chance. Als die Sonne aufging, waren Antesia die Weisse und die meisten ihrer Bewohner nur noch rauchende Überreste.

Die Verstärkung, die die anderen Völker geschickt hatte, fand nur noch eine elende Handvoll des einst stolzen Elfenvolkes vor. Als die Überlebenden von der Zitadelle erzählten, beschlossen die Drachen, diese Bedrohung aus der Welt zu schaffen. In der folgenden kurzen, aber heftigen Luftschlacht konnten die Drachen die Zitadelle zwar nicht zerstören, aber sie dezimierten die Drakonier beträchtlich. Trotzdem war Korzak sehr zufrieden: innerhalb einer einzigen Nacht war es ihm gelungen, das Volk der Elfen fast völlig auszurotten. Und noch einen Nebeneffekt hatte diese schreckliche Tat gehabt: der schmerzvolle Tod sovieler Unschuldiger hatte eine Unmenge an dunkler Kraft freigesetzt, die von Korzak gierig aufgesogen wurde.

[Zurück][Weiter]